AP-Nummer

Kurz für „Amtliche Prüfungsnummer“. Bei uns setzt sie sich aus der dreistelligen Betriebsnummer (unsere ist die 101), der Füllung als laufende Nummer (z.B. 017 steht für die 17te Füllung im entsprechenden Jahr) sowie dem Jahr in dem abgefüllt wurde (21 steht kurz für das Jahr 2021) zusammen. Die AP-Nummer ist eine Pflichtangabe für Qualitätsweine (auf dem Etikett).

Wir vergeben diese Nummer, sie muß aber schlußendlich vom Brandenburger Landwirtschaftsministerium bestätigt werden.

Barrique

Ist eine französische Art Eichenholzfass zur Lagerung von Wein mit einem Volumen von 225 Litern.

Es entstehen kräftige, tanninbetonte Weine, die durch die Lagerung zusätzliche Aromen aus dem Holz bekommen (z.B. Vanille).

Da ein Barriquefaß bereits nach einer Verwendung 85% seiner Aromen abgibt, kann es nur 2-3mal als Solches genutzt werden. Danach wird es zu einem (kleinen) Holzfass.

Cuvée

Zur Erzeugung einer Cuvée werden Trauben, Moste oder fertig vergorene Weine verschiedener Rebsorten verschnitten. Dies geschieht zum Beispiel um ein möglichst gleiches Geschmacksbild zu schaffen (Bordeaux-Weine), aber auch um neue Geschmacksvariationen zu schaffen und zu testen.

DQW (= Deutscher Qualitätswein)

Einen deutschen Qualitätswein macht folgendes aus:

Die Trauben müssen in einem einzigen Anbaugebiet geerntet worden sein;

Die Weinbereitung muss in diesem Anbaugebiet erfolgen;

Mindestmostgewichte (in °Oe) müssen eingehalten werden;

Dem Wein muss nach einer analytischen und sensorischen Prüfung eine AP-Nummer zugeordnet worden sein.

Federweißer

Weißer Traubenmost, der aus den ersten reifen Trauben des Jahres gewonnen wird und dessen Gärung gerade erst begonnen hat (gewissermaßen sehr junger Weißwein).

Bei dieser Art von Wein sind die Hefen noch aktiv, sprich: die Umwandlung des Zuckers in Alkohol ist noch nicht abgeschlossen.

Die Gärung lässt Kohlenstoffdioxid entstehen, das dem Wein entweicht. So entsteht der charakteristisch süße und prickelnd-frische Geschmack. Ausserdem ist das auch der Grund warum die Flaschen unverschlossen bleiben müssen: sie würden sonst zeitnah platzen.

Ein schneller Verzehr empfiehlt sich, da irgendwann die Gärung abgeschlossen und somit kaum noch Zucker und Kohlensäure übrig sind. Der Federweiße schmeckt dann schal.

Der Mindestalkoholgehalt für Federweißen in Deutschland liegt bei 4%.

Wir gewinnen unseren Federweißen größtenteils aus den Trauben unseres Lehrpfades.

Analog dazu geschieht es mit roten Trauben: das Produkt nennt sich dann Federroter oder Roter Sauser.

Holz- bzw. Eichenfass

Finden Sie auf einem Wein die Angabe „im Holzfass gereift“ oder „im Eichenfass gereift“ hat es geschmacklich ungefär dieselben Auswirkungen auf den Wein wie in „Barrique“ umschrieben.

Der Unterschied: das Holzfaß ist in der Regel wesentlich größer als das Barriquefaß.

Gesamtsäure (= GS)

Als Gesamtsäure wird die Summe aller Säuren im Wein bezeichnet. Die Angabe erfolgt in g/l also Gramm pro Liter. Bei Weißwein liegt der Wert meist im Bereich zwischen 4 und 12 g/l, bei Rotwein zwischen 4 und 9 g/l.

Geschmacksangabe bei Wein

Trocken

Als trocken wird ein Wein bezeichnet der höchstens 9 g/l (Gramm pro Liter) Restzucker enthält.

Feinherb

Ist ein Wein, wenn sein Restzuckergehalt den vorgenannten Höchstwert überschreitet, jedoch maximal 18 g/l Restzucker enthält, wobei der Zucker nicht mehr als 10 g/l über dem Säuregehalt liegen darf. 

Halbtrocken

Ist ein Wein, wenn sein Restzuckergehalt 9 g/l überschreitet, jedoch höchstens 18 g/l Restzucker enthält.

Lieblich/Fruchtig

Als lieblich/fruchtig werden Weine bezeichnet, deren Restzuckergehalt den vorgenannten Höchstwert überschreiten, jedoch maximal 45 g/l Restzucker enthalten.

Geschmacksangabe bei Sekt

Brut

Als brut wird ein Sekt bezeichnet der höchstens 15 g/l (Gramm pro Liter) Restzucker enthält.

Extra trocken

Ist ein Sekt, wenn sein Restzuckergehalt zwischen 12-15 g/l liegt.

Trocken

Wird ein Sekt klassifiziert, wenn sein Restzucker zwischen 17 und 35 g/l liegt.

Halbtrocken

Als halbtrocken wird Sekt bezeichnet, dessen Restzuckergehalt zwischen 33-50 g/l liegt.

Lage

Die Lage gibt die genaue geografische Herkunft bzw. den Anbauort eines Weines an. Wenn Sie also auf einem unserer Etiketten die Angabe „Werderaner Galgenberg“ finden, wurde er ausschließlich aus Trauben, die auf dem Galgenberg wachsen, gekeltert.

Mostgewicht

Das Mostgewicht wird in Deutschland in Grad Oechsle (°Oe) gemessen. Das Mostgewicht ist eine Maßangabe für den Anteil an gelösten Stoffen im Traubenmost (hauptsächlich Zucker). Es handelt sich um ein wichtiges Qualitätskriterium von Wein und basiert auf der Dichte des Mostes.

Oechsle (°Oe)

Siehe Mostgewicht.

PIWI

PIWI steht kurz für „pilzwiderstandsfähig“. Diese Rebsorten sind gegen eine Vielzahl an Pilzkrankheiten robust (u.a. echten und falschen Mehltau).

Schonend für Winzer und Umwelt, da wesentlich weniger Pflanzenschutzmittel benötigt werden. Die Folgen: Es wird weniger (Schutz-)Mittel benötigt; Nützlinge im Weinberg werden geschont; man spart an Arbeitskraft und Treibstoff, da man seltener über den Weinberg fahren muss (nur noch 1/3 so oft); das führt wiederum zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes und des Bodendrucks (-> weniger Erosion).

Noch mehr zum Thema PIWI können Sie hier erfahren.

QbA (=Qualitätswein eines bestimmten Anbaugebiets)

Beschreibung siehe DQW.

Rebtränen

Tropfen, die nach dem Frühjahrsschnitt der Weinstöcke an den Schnittstellen entstehen. Rebtränen wird eine heilende Wirkung zugesprochen, so sollen sie zum Beispiel bei Heilung von Hautkrankheiten oder Kopf-/Ohrenschmerzen helfen.

Restzucker (= RZ)

Nicht zu Alkohol vergorener Zucker der Trauben bzw. des Mostes. Die Angabe erfolgt in g/l also Gramm pro Liter.

Saale-Unstrut

Ist ein bestimmtes Anbaugebiet in Deutschland, dem wir angehören (insgesamt gibt es 13 bestimmte Anbaugebiete in Deutschland).

Das Gebiet erstreckt sich größtenteils zwischen Leipzig und Weimar auf gut 750 Hektar. Der Großteil der Rebflächen für den Saale-Unstrut Wein liegt in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Um Qualitätswein produzieren zu können, muß man, laut deutschem Weinrecht, an ein bestimmtes Anbaugebiet angeschlossen sein. Die Werderaner Weinlagen wurden 1991 weinrechtlich dem Gebiet Saale-Unstrut zugeordnet.

Straußwirtschaft

Eine Straußwirtschaft ist ein vom Winzer saisonal geöffneter Gastbetrieb. Nur natürliche Personen, die im eigenen Weinbau tätig sind (also Winzer), sind befugt solche Gaststätten bis zu 4 Monate im Jahr zu betreiben. Hier können selbst erzeugte Weine direkt vertrieben werden. Es werden meist einfache, kleinere Tellergerichte angeboten. Der Ausschank ist nur in Räumen zulässig, die am Ort des Weinbaubetriebes gelegen sind.

Eine geöffnete Straußwirtschaft ist an einem ausgehängten Strauß/Busch, Besen, Kranz oder ähnlichem Utensil zu erkennen.

Daher rühren auch die Bezeichnungen, die in anderen Teilen des deutschsprachigen Raumes teilweise gebräuchlich sind, wie z.B. Besenwirtschaft oder Buschenschänke.

Die Tradition der Straußwirtschaft ist mehr als 1.200 Jahre alt und geht wohl auf Karl den Großen zurück. Der soll, so sagt es die Legende, in einem Erlass aus dem Jahre 812 den Winzern den Betrieb von „Kranzwirtschaften“ erlaubt haben – also von Wirtschaften, die durch einen ausgehängten Kranz aus Reben oder Efeu kenntlich gemacht wurden. (Quelle: https://www.deutscheweine.de/tourismus/strausswirtschaften/)

Sulfite

Chemisch betrachtet sind Sulfite Salze der schwefligen Säure. In der Weinproduktion kommt das Schwefeln zum Einsatz, um den Wein vor schädlichen Bakterien und Schimmelpilzen zu schützen und um eine farbliche oder geschmackliche Änderung durch Lufteinfluß zu verhindern. Das sogenannte Schwefeln erfolgt mit flüssigem SO2 oder Kaliumdisulfit, welches dem Wein/Most zugeführt wird.

Die Angabe „Enthält Sulfite“ bzw. „Enthält Schwefeldioxid“ ist eine obligatorische Angabe auf dem Etikett.

Tresterbrand

Ist eine Spirituose, die aus vergorenem Traubentrester destilliert wird. Traubentrester sind die Rückstände der Weinmaische, z.B. Stängel, Schalen, Kerne. Das Pendant des deutschsprachigen Raumes zum italienischen Grappa. Natürlich auch geschmacklich.

Trinktemperatur

Die optimale Trinktemperatur für unsere Weine:

Weißwein / Rosé  8 °C – 10 °C

Sekt/Perlwein 6 °C – 8 °C

Rotwein 15 °C – 19 °C

Wein- und Schaumwein-Arten

Weißwein

Wein, der aus grünen Trauben und ohne Schale gekeltert wird.

Rotwein

Wird aus violett-bläulichen Trauben gekeltert. Die Maische enthält die Beerenschalen, welche zur Farbbildung führen.

Blanc de Noir

Rotwein, der wie Weißwein gekeltert wird – also ohne Schale. Daher erinnert die Farbe meist an etwas dunkleren/leicht rotstichigen Weißwein.

Orange Wine

Weißwein, der wie Rotwein, also inkl. Schale, gekeltert wird und dadurch eine leicht orange Färbung erhält.

Pét Nat

Pét Nat oder Pet Nat oder PetNat ist die Abkürzung für Pétillant Naturel. Das ist Französisch und lässt sich mit „natürlich perlend“ ins Deutsche übersetzen. Der Begriff bezeichnet Perlweine, deren Kohlensäure das Ergebnis einer Flaschengärung ist. Allerdings wird, anders als bei der Sekt- oder Champagnerproduktion, der bereits gärende Most direkt in eine druckstabile Flasche gefüllt, um dort weiter zu gären. Die während der Gärung entstehende Kohlensäure bleibt in der Flasche und schon ist der Perlwein fertig.

Rosé

Rotwein, der ähnlich wie Weißwein produziert wird: die Beeren liegen nicht oder nur sehr kurz auf der Maische (um die leicht rote Farbe zu erzeugen).

Rotling

Wird aus dem Gemisch von roten und weißen Trauben, die gemeinsam gepresst werden, hergestellt.

Secco

Wein, dem künstlich Kohlensäure zugefügt wurde.

Sekt

Die enthaltene Kohlensäure entsteht durch eine zweite Gärung des Weines (einem bestehenden Wein wird erneut Hefe zugegeben).

Meist wird mit klassischer Flaschengärung gearbeitet. (erneute Gärung findet in der Flasche, nicht auf einem Tank, statt).

Weißherbst

Roséwein (QbA), der aus einer einzigen roten Rebsorte hergestellt wird.

Weinhefebrand

Ist eine Spirituose, die im Gegensatz zum Tresterbrand, nicht aus dem Traubentrester, sondern aus dem Hefesatz, der bei der Weiß- und Rotweinherstellung im Faß nach der Gärungsphase zurückbleibt, gebrannt wird. Geschmacklich ähnelt er Grappa bzw. Tresterbrand, ist jedoch ein wenig milder.

Weinstein

Weinstein ist gesundheitlich völlig unbedenklich und beeinflusst in keiner Weise den Geschmack des Weines. Er ist auch kein Zeichen mangelnder Qualität, sondern das natürliche Produkt von Mineralien und Fruchtsäure im Wein.

Er entsteht, wenn sich die von Natur aus im Wein enthaltenen Mineralien wie Kalium oder Kalzium mit der Weinsäure verbinden. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn lange kühl gelagerter Wein kurzfristig erwärmt wird.

In gelöster Form kommt er im Grunde genommen in jedem Wein vor. Dass er sich zu größeren, bernsteinfarbenen Kristallen zusammenfügt und sichtbar wird, kann beispielsweise durch die Weinlagerung bei niedrigen Temperaturen hervorgerufen werden. Ob und wie viel Weinstein entsteht, ist auch von dem Weinjahrgang oder Alkoholgehalt abhängig.

Weinstein ist nicht schädlich und löst sich in Verbindung mit Speichel!

(Quelle u.a.: https://www.deutscheweine.de/wissen/wein-probieren/weinstein/)

Weintiene

Der Begriff Tiene stammt aus dem Kelterweinbau und wurde in der  Mark Brandenburg ursprünglich für die Holzbottiche verwandt, in denen die Trauben getreten wurden. Später übertrugen die Werderaner den Begriff auf die Gefäße, in denen sie ihre Tafeltrauben und ihr Obst transportierten. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Obsttiene)